Quelle
Es tut mir aufrichtig leid!
(Aus: Chaim Potok, Die Auserwählten)
Die hier gebrachten Passagen sind aus Kapitel 3. In der Pinguin-Ausgabe – S. 66.
Potoks Buch erzählt die Geschichte von zwei Jungen, Reuven und Danny. Die Geschichte spielt in den Vereinigten Staaten, wo Baseball sehr populär ist. Während eines Baseballspiels wird Reuven schwer verletzt, nachdem Danny, der für die andere Mannschaft spielt, ihm einen Ball ins Gesicht wirft. Reuven liegt nun im Krankenhaus und die Ärzte wissen noch nicht, ob sie sein Auge retten können. Reuven kennt Danny, den Jungen, der den Ball geworfen hat, nicht, aber er hat das Gefühl, dass Danny ihn mit Absicht verletzt hat. Ein paar Tage nach dem Vorfall kommt Danny, um Reuven im Krankenhaus zu besuchen.
Hinweis: Diese Quelle ist an das Urheberrecht gebunden und wir können sie daher nicht in Übersetzung weitergeben. Wir empfehlen Ihnen dringend, sich das Buch zu besorgen und die relevanten Passagen zu lesen, die hier auf Hebräisch gebracht werden. Alternativ ist es Ihnen, erlaubt diese für den Unterricht zu übersetzen.
So beschreibt Reuven, der verletzte Junge, seine Begegnung mit Danny:
דָּנִי הָיָה הָאָדָם הָאַחֲרוֹן בָּעוֹלָם שֶׁצִּפִּיתִי לְבִקּוּרוֹ.
„לִפְנֵי שֶׁתֹּאמַר לִי עַד כַּמָּה אַתָּה שׂוֹנֵא אוֹתִי“, אָמַר דָּנִי בְּשַׁלְוָה, „הַרְשֵׁה לִי לוֹמַר שֶׁאֲנִי מִצְטַעֵר עַל מָה שֶׁקָּרָה“. נָעַצְתִּי בּוֹ אֶת מַבָּטִי, וְלֹא יָדַעְתִּי כֵּיצַד לְהָגִיב.
„מָה אוֹמְרִים הָרוֹפְאִים עַל הַסְּרִיטָה בִּקְרוּם הָעַיִן?“ שָׁאַל דָּנִי.
„מֵהֵיכָן אַתָּה יוֹדֵעַ עַל הַסְּרִיטָה?“ שָׁאַלְתִּי.
„צִלְצַלְתִּי אֶמֶשׁ לְאָבִיךָ וְהוּא סִפֵּר לִי“.
„הֵם עֲדַיִן לֹא יוֹדְעִים, יִתָּכֵן שֶׁאֶשָּׁאֵר עִוֵּר כָּל יָמַי בְּעַיִן זוֹ“. דָּנִי הֵנִיד בְּרֹאשׁוֹ וְשָׁתַק.
„אֵיךְ אַתָּה מַרְגִּישׁ כְּשֶׁאַתָּה יוֹדֵעַ שֶׁהָפַכְתָּ מִישֶׁהוּ לְעִוֵּר?“ שָׁאַלְתִּי אֶת דָּנִי, וְהִרְגַּשְׁתִּי שֶׁהַזַּעַם חוֹזֵר אֵלַי.
„מָה אַתָּה רוֹצֶה שֶׁאוֹמַר?“ עָנָה. בְּקוֹלוֹ לֹא הָיָה כַּעַס אֶלָּא עֶצֶב. „הַאִם אַתָּה רוֹצֶה שֶׁאַגִּיד שֶׁאֲנִי אֻמְלָל? אִם כָּךְ, דַּע לְךָ שֶׁאֲנִי אֻמְלָל!“
„וְזֶה הַכֹּל? רַק אֻמְלָל? אֵיךְ אַתָּה מְסֻגָּל לִישֹׁן בַּלֵּילוֹת?“
[…]
„בָּאתִי לְדַבֵּר אִתְּךָ“, אָמַר דָּנִי בְּשֶׁקֶט.
„וּבְכֵן, אֵינֶנִּי רוֹצֶה לִשְׁמֹעַ“, אָמַרְתִּי, „מַדּוּעַ אֵינְךָ הוֹלֵךְ הַבַּיְתָה? לֵךְ הַבַּיְתָה, וְשָׁם תִּצְטַעֵר עַל עֵינִי!“
הוּא קָם לְאִטּוֹ. „אֲנִי בֶּאֱמֶת מִצְטַעֵר“, אָמַר חֶרֶשׁ.
„בֶּטַח“, חָשַׁבְתִּי בְּלַעַג.
הוּא הֵחֵל לְמַלְמֵל מַשֶּׁהוּ, נִשְׁתַּתֵּק וְאַחַר כָּךְ פָּנָה, יָצָא מִן הַחֶדֶר וְנֶעֱלַם.
שַׁבְתִּי לִשְׁכַּב בַּמִּטָּה, רוֹעֵד מְעַט וּמְבֹהָל מִכַּעֲסִי וּמִשִּׂנְאָתִי.
Grundlagen für die Planung
Wichtige Fragen
- Wie kann ich dieses Jahr das beste „Ich“ sein? Im Unterricht, zu Hause, auf den virtuellen „Spielplätzen“ des Lebens?
- Was lehren uns jüdische Bräuche und Praktiken über jüdische Werte?
Inhaltsfragen zu den wichtigen Fragen
- Wie können meine Fehler mir helfen zu wachsen?
- Warum ist es oft schwer, jemandem zu vergeben, der uns verletzt hat?
Hintergrundwissen für Lehrer
Chaim (Herman Harold) Potok (1929-2002) war ein amerikanischer Rabbiner und Autor, dessen Bücher oftmals die jüdische Welt in den Vereinigten Staaten beschreiben. In seinem Buch “Die Auserwählten” geht es um die Beziehung zwischen zwei jüdischen Jungen und deren Verhältnis zu ihren Vätern. Der eine...
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Chaim (Herman Harold) Potok (1929-2002) war ein amerikanischer Rabbiner und Autor, dessen Bücher oftmals die jüdische Welt in den Vereinigten Staaten beschreiben. In seinem Buch “Die Auserwählten” geht es um die Beziehung zwischen zwei jüdischen Jungen und deren Verhältnis zu ihren Vätern. Der eine Junge, Danny Saunders, ist der Sohn eines antizionistischen chassidischen Rabbiners. Der andere, Reuven Malter, ist der Sohn eines Talmudgelehrten, der zur modern-orthodoxen Gemeinde gehört und ein glühender Zionist ist.
Die Schwierigkeit, jemandem zu verzeihen, die in dem Ausschnitt deutlich wird, zeigt nicht nur die individuelle Erfahrung von Reuven, Danny zu verzeihen, sondern auch die Gruppen, die sie repräsentieren – rivalisierende Gruppen, die es schwierig finden, ihre gegenseitige Wut und ihren Hass aufeinander zu überwinden.
- Welche Gefühle und Emotionen hinderten Reuven daran, Danny zu verzeihen? Denkt ihr, dass er sich richtig verhalten hat? Erklärt eure Antwort.
- Denkt an eine Zeit, in der ihr jemanden gebeten habt, euch zu vergeben. Wie habt ihr euch gefühlt? Wie seid ihr damit umgegangen?
- Was können wir tun, um anderen zu verzeihen, auch wenn wir wütend sind?
- Wie hilft Vergebung beiden Seiten – der beleidigenden Seite und der beleidigten Seite?
Für ältere Schüler:
- Manchmal fällt es uns schwer, uns selbst zu verzeihen. Warum ist es wichtig, sich selbst zu verzeihen?
- Das ganze Jahr über begegnen wir Situationen, in denen Menschen, die uns verletzt haben, uns bitten, ihnen zu vergeben. Eurer Meinung nach, aus welchem Grund sieht die jüdische Tradition einen besonderen Tag für das (sich) Entschuldigen und das Vergeben vor?
- Die Schüler stellen sich einen Briefwechsel zwischen Reuven und Danny nach dem in der Quelle beschriebenen Treffen vor. In dem Brief erklären sie sich selbst und die Art, wie sie gehandelt haben. Sie könnten eine E-Mail schreiben, in der Reuven Danny erklärt, warum er ihm nicht vergeben hat, und eine Antwort von Danny, in der er erklärt, wie schwer es für ihn war, um Vergebung zu bitten, und warum er denkt, dass er es verdient hat, dass man ihm vergibt.
- Später in der Geschichte werden Danny und Reuven gute Freunde.
- Denkt nach: was ist im Laufe der Zeit passiert? Was könnte Feindschaft in Freundschaft verwandeln?
- Denkt jetzt an sich selbst: Ist euch so etwas schon einmal passiert – hattet ihr einen Rivalen, der zu einem Freund wurde? Was hat die Veränderung verursacht? Wie könnt ihr diese Erkenntnis nutzen, um in Zukunft Frieden mit anderen zu schließen?
- Lesen Sie die Kommentare von Maimonides im Block über Versöhnung, der vorschreibt, dass eine Person ihren Mitmenschen vergeben muss, wenn sie sie darum bitten und nicht grausam sein darf. Wie hängen seine Worte mit unserem Auszug aus „Die Auserwählten“ zusammen?
- Lesen Sie das Gedicht Frohes neues Jahr, Ruti von Dalia Bar-El, das die andere Seite des Verzeihens untersucht und auf die Schwierigkeiten hinweist, die mit dem Verzeihen verbunden sind.
- Spielen Sie das Lied Adon Haselichot aus dem Jom-Kippur-Gottesdienst vor und verbinden Sie es mit der Idee der “Vergebungsfähigkeit”: Die Tradition lehrt uns, dass wir von Gott lernen sollen, der in der Lage ist, uns sogar unsere schlimmsten Taten zu vergeben. Eine Erklärung auf Hebräisch zu diesem Lied finden Sie auf der Website Lieder und Gebete, eine englische Übersetzung auf der Website HebrewSongs.