Taschlich – eine äußerliche Handlung, die einen inneren Prozess symbolisiert

Diese Einheit befasst sich mit dem Taschlich, einem Brauch, der an Rosch Haschana durchgeführt wird und bei dem wir symbolisch unsere negativen Verhaltensweisen und Handlungen ablegen.

Ressource Alter: 9-11

Quelle

„Du wirst all ihre Sünden in die Tiefen des Meeres werfen.“

(Micha 7:19; der Vers erscheint im traditionellen Taschlich-Gebet)

 

וְתַשְׁלִיךְ בִּמְצֻלוֹת יָם כָּל חַטֹּאתָם.     

(מתוך תפילת תשליך המסורתית, מיכה ז, יט)

Wie das Brot, das sich im Wasser auflöst

Befreie mich von den Schmerzen und den Misserfolgen des vergangenen Jahres

Wie das Wasser, das immer weiter fließt

Gib mir die Kraft, mich jeden Tag in dieser Welt zu erneuern.

(Ein neues Gebet für Taschlich, Rabbinerin Tamar Duvdevani)

כְּמוֹ הַלֶּחֶם הַנָּמֵס בַּמַּיִם,

הָמֵס מִלְּפָנַי אֶת הַכְּאֵבִים וְהַכִּשְׁלוֹנוֹת שֶׁל הַשָּׁנָה הַחוֹלֶפֶת.

כְּמוֹ הַמַּיִם הַזּוֹרְמִים וְהוֹלְכִים,

תֵּן בִּי הַכֹּחַ לְהִתְחַדֵּשׁ בָּעוֹלָם בְּכָל יוֹם תָּמִיד.

(תפילה חדשה לתשליך, הרַבָּה תמר דבדבני) 

Grundlagen für die Planung

Wichtige Fragen

  • Wie kann ich dieses Jahr mein Bestes geben? In der Klasse, zu Hause, auf dem Spielplatz, usw.?
  • Wie wachse ich als Ergebnis des jüdischen kalendarischen Zyklus´?
  • Wie werden Symbole bei Festen und Feiertagen verwendet?

Hintergrundwissen für Lehrer

Am Nachmittag von Rosch Haschana gibt es eine Tradition, zu einer Wasserquelle (Meer, Fluss, Quelle usw.) zu gehen und G-tt zu bitten, unsere Sünden zu vergessen und zu vergeben, als ob wir sie tief ins Meer geworfen hätten. Die Bitte wird in symbolischer Form...

Mehr lesen

Am Nachmittag von Rosch Haschana gibt es eine Tradition, zu einer Wasserquelle (Meer, Fluss, Quelle usw.) zu gehen und G-tt zu bitten, unsere Sünden zu vergessen und zu vergeben, als ob wir sie tief ins Meer geworfen hätten. Die Bitte wird in symbolischer Form ausgedrückt: Manche Menschen schütteln ihre Kleidung aus, was das Abschütteln der Sünden des vergangenen Jahres symbolisiert, und andere werfen Brotkrümmel ins Wasser.

Nach dem Akt des Werfens ist es üblich, verschiedene Bibelverse zu rezitieren, darunter den Vers „Du wirst alle ihre Sünden in die Tiefen des Meeres werfen“ (Micha 7,19). Rabbinerin Tamar Duvdevani bietet ein alternatives Gebet an, das das Thema der Erneuerung hervorhebt, das in dem Taschlich-Brauch enthalten ist. Das Werfen von Brotkrümeln in das fließende Wasser deutet darauf hin, dass wir auch versuchen, uns von den Schwierigkeiten des vergangenen Jahres zu befreien, und betont die Notwendigkeit, weiter vorwärts zu fließen.

Taschlich-Gottesdienst aus dem Machzor (hebräisch)

Optionale Aktivitäten
Eingehende Diskussion in der Klasse
Mögliche Aktivitäten
Weiteres Studium
  • Zeigen Sie den Schülern einen kurzen Ausschnitt aus einem Film, der eine Schlange zeigt, die sich häutet. Die Schlange entledigt sich ihrer alten Haut und eine völlig neue Haut wächst an ihrer Stelle. Dieser Prozess ist notwendig, damit die Schlange wachsen kann. Eigentlich häuten sich alle Tiere, auch der Mensch, auf die eine oder andere Weise (Schuppen, Federn, Fell, etc.). Sie könnten die Schüler fragen, welche Verbindung sie zwischen einer Schlange, die sich häutet, und den Themen Rosch Haschana und Jom Kippur finden können. Kommen Sie nach dem Studium dieser Einheit auf die gleiche Frage zurück. Durch Reue im Allgemeinen und Taschlich im Besonderen versuchen wir, unerwünschte Teile von uns selbst und unserer Vergangenheit „abzustreifen“, damit wir uns erneuern können.
  • Zeigen Sie den Schülern einige Bilder und Fotos, die Taschlich darstellen. Fragen Sie sie, was die Leute tun.
  1. In der Taschlich-Zeremonie werfen wir symbolisch unsere Vergangenheit ins Wasser ab. Der Brauch könnte auch darin bestanden haben, unsere schlechten Taten in ein Feuer zu werfen, sie in die Luft zu entlassen, sie in der Erde zu vergraben und so weiter. Was denkt ihr, warum die jüdische Tradition uns dazu auffordert, unsere unerwünschten Handlungen und Eigenschaften in fließendes Wasser zu werfen? Als Hilfsmittel für die Beantwortung dieser Frage könnt Ihr Euch die Gebete anschauen.
  2. Vergleicht die beiden Quellen. Die moderne wurde über 2.500 Jahre nach der ersten geschrieben. Welche Aspekte hebt jede Quelle hervor? Welche Ideen würden Sie gerne als Teil der Taschlich-Zeremonie ausdrücken?
  3. Die Brotkrümel sind keine tatsächlichen Sünden. Was meint Ihr, wie kann diese symbolische Handlung unseren Prozess der Gewissenserforschung unterstützen und uns ermutigen, unerwünschte Handlungen nicht zu wiederholen?

Für ältere Schüler:

  1. Denkt an andere symbolische Handlungen, die Ihr ausführt. Wo liegen deren Stärken? Wie beeinflussen sie Euch?
  2. Was bedeutet es, etwas „loszuwerden“? Wie fühlt es sich an, etwas wegzuwerfen, das wir nicht behalten wollen (denken Sie an Kleidung oder Spielzeug, das wir nicht mehr brauchen, und auch an unsere negativen Handlungen). Wenn wir etwas loswerden, verschwindet es dann komplett oder bleibt ein Teil davon zurück?
  3. Symbolische Handlungen wie der Taschlich können einen Nachteil haben: Die Menschen führen die Handlung aus, jedoch ohne über den Kern der Sache nachzudenken – in unserem Fall, ohne sich auf eine Gewissenserforschung einzulassen. Auf welche Weise können wir diese Herausforderung meistern?
  • Wenn möglich, halten Sie eine Taschlich-Zeremonie an einer Wasserquelle ab. Wählen Sie das, was Sie ins Wasser werfen werden, entsprechend der Art der Wasserquelle – wir wollen das Wasser nicht verschmutzen. Wir können auch unsere leeren Taschen auskippen. Ermutigen Sie die Schüler vor der Zeremonie zu einer Gewissenserforschung und überlegen Sie, welche negativen Handlungen sie bereuen und welche sie im neuen Jahr gerne loslassen würden. Die Schüler schreiben diese Dinge auf Zettel und nehmen sie zur Taschlich-Zeremonie mit, aber ohne sie tatsächlich ins Wasser zu werfen. Sie können die Zettel gleich nach der Zeremonie wegwerfen, um das Wasser nicht zu verschmutzen.
  • Wenn es nicht möglich ist, eine Taschlich-Zeremonie an einer Wasserquelle abzuhalten, können Sie ein symbolisches Taschlich abhalten. Die Schüler schreiben ihre Handlungen auf Zettel mit nicht-permanenten Markierstiften auf. Bitten Sie sie, die Zettel in eine Schüssel mit Wasser zu werfen und zu beobachten, wie sich die Worte auflösen.
  • Betrachten Sie das Gemälde von Alexander Gierymski, das eine Taschlich-Zeremonie von vor über 100 Jahren zeigt, und das Foto einer modernen Taschlich-Zeremonie in Tel Aviv. Was hat sich verändert und was ist gleich geblieben?
  • Zeigen Sie den Schülern Bilder und Fotos, die Taschlich darstellen (auch wenn Sie dies bereits zu Beginn der Aktivität getan haben, empfehlen wir, es jetzt, nach dem Studium der Einheit, zu wiederholen). Welche verschiedenen Szenen werden in diesen Quellen gezeigt? Welche verschiedenen Wasserquellen kommen vor? Wählen Sie ein Bild aus, das Sie besonders interessant finden; vielleicht gibt es eine Geschichte dahinter?
  • Lernen Sie das Gedicht Frohes neues Jahr, Ruti“. Diskutieren Sie verschiedene Möglichkeiten, um Bedauern für unsere Handlungen auszudrücken.
  • Lesen Sie den Auszug aus Chaim Potoks Roman “Die Auserwählten” im Block Es ist schwer zu verzeihen. Der Auszug beschreibt ein Beispiel für die Bitte um Vergebung.